Wie du im Bereich „Lebensmittel“ Müll vermeiden kannst? Das zeige ich dir hier!
Einkaufen

Wiederverwendbare Einkaufstasche
statt Plastiksackerl oder -tüten
Egal ob du lieber mit Korb, Trolley, Baumwolltaschen oder -netzen einkaufen gehst: Hauptsache die Taschen sind wiederverwendbar. Idealerweise brauchst du deine alten Bestände solange auf bis sie zerfallen. Neue Taschen sollten aus nachhaltigen Materialien wie beispielsweise Bio-Baumwolle, Hanf, Holz, etc. oder alten Stoffresten gefertigt sein.
Tipp: Habe immer eine wiederverwendbare Einkaufstasche dabei, damit du auch für spontane Einkäufe gut vorbereitet bist.

Wiederverwendbare Obst- und Gemüsenetze
statt Plastiksackerl oder Einweg-Papiersackerl
Mehrweg ist besser als Einweg und sollte der neue Standard werden. Mit wiederverwendbaren Obst- und Gemüsenetzen aus Bio-Baumwolle oder alten Stoffresten kannst du Unmengen an Plastik einsparen. Einweg-Papiersackerl sind zwar besser als Plastik (da sie prinzipiell verrotten bzw. recycelt werden können), haben aber dennoch eine schlechte CO2 Bilanz.
Tipp: Auch hier gilt: Alte Sackerl solange wie möglich weiterverwenden und erst dann neue Obst- und Gemüsenetze kaufen.

Wiederverwendbare Brotbeutel
statt Plastiksackerl oder Einweg-Papiersackerl
Ich kaufe mein Brot, aber auch Weckerl, Croissants oder andere Bäckereien immer mit meinen eigenen Brotbeuteln aus Bio-Baumwolle. Nicht nur, dass es viel fescher aussieht, sie sparen auch jede Menge Einwegverpackungen ein. Auch hier verwende ich alte Papiersackerl solange wie möglich weiter.
Tipp: Für klebrige Naschereien vom Bäcker habe ich immer einen wiederverwendbaren Wrap oder Behälter dabei. Diese lassen sich besser reinigen und verhindern, dass mein gesamter Tascheninhalt klebrig wird.

Unverpackt-Läden
statt Supermarkt oder Discounter
Pasta, Reis, Bohnen, Haferflocken, Nüsse, Müsli – ich kaufe wenn nur irgendwie möglich meine Trockenware ohne Einwegverpackung. Das ist vor allem Zuhause im gewohnten Umfeld sehr einfach.
Wie das funktioniert?
Am besten im Unverpackt-Laden:
1. Stoffbeutel/ Behälter mitbringen und abwiegen
2. Befüllen
3. Bezahlen (das Gewicht der Behälter wird abgezogen)
Damit vermeidest du nicht nur Verpackungen, sondern unterstützt auch kleine ethisch agierende Händler und Bio-Bauern und Bäuerinnen sowie -Produzent*innen im Hintergrund.
Tipps:
- Unverpackt-Läden an deinem gewünschten Standort: https://app.zerowastehome.com/
- Zero Waste Shops in Österreich: https://www.zerowasteaustria.at/zero-waste-shops.html
- Keiner in der Nähe? Gründe Fahrgemeinschaften oder kaufe quartalsweise die für dich wichtigsten Grundnahrungsmittel auf Vorrat.
- Es gibt keinen? Alternativen sind z.B. Food Coops, Ab Hof, Spezialmärkte und -geschäfte, Reformhäuser, Abteilungen in Supermärkten, Biokistl Dienste

Bio-Bauernmarkt
statt Supermarkt oder Discounter
Samstag ist für mich Markttag. Auch wenn es mittlerweile tolle kleine Märkte unter der Woche gibt, blühen sie erst so richtig am Samstag auf. Dort findest du frische unverpackte Bio-Lebensmittel direkt von Bauern und Bäuerinnen – allerdings nicht bei jedem Stand. Manche sind lediglich Händler*innen, manche kaufen zu, manche Märkte sind keine reinen Bio-Märkte. Informiere dich beim ersten Mal, dann hast du sicher schnell deine neuen Lieblings-Bauernstände gefunden.
Tipps:
- In der Früh gibt es die größte Auswahl, dafür werden am späteren Nachmittag übrige Lebensmittel günstig verkauft.
- Meine Lieblings-Bauernmärkte in Wien: Lange Gasse, Kutschkermarkt, Karmelitermarkt, Raritäten Eck, Die Kollers (Piaristengasse, 1080 Wien)

Ungewöhnliche Lebensmittel
statt die Gurke mit der perfekten Krümmung
Einzelne Bananen, ungewöhnliche Formen oder bereits etwas reife Lebensmittel werden leider selten gekauft und landen daher oft im Müll. Du kannst aktiv etwas gegen die Lebensmittelverschwendung tun und dich immer wieder bewusst für die ungewöhnlichen Sonderlinge entscheiden. Sie schmecken nach wie vor köstlich und motivieren dich vielleicht, etwas andere Gerichte auszuprobieren.
Tipp: Auf Bauernmärkten findest du sie häufiger, da Supermärkte die Sonderlinge leider oft aus Prinzip ablehnen. Dort kannst du dafür das einzelne Obststück oder Gemüse retten.
Lagerung
Generell gilt:
- Obst und Gemüse erst direkt vor dem Verzehr waschen. Erde bzw. ihr natürlicher Zustand hält sie länger frisch.
- Vom Stiel bis zum Blattgrün – alles kann verarbeitet werden: z.B. in Suppen, Aufstrichen und Saucen.

Im Glas
Gilt für Karotten, Radieschen, Kräuter, Spargel, Jungzwiebel, Brokkoli
Ich lagere Karotten, Kräuter, Spargel, Jungzwiebel und Brokkoli ungewaschen in einem Glas mit 2-3 cm Wasser. Dieses stelle ich dann in den Kühlschrank. Auch schlaffe Karotten werden dadurch wiederbelebt. Wechsle das Wasser alle paar Tage.
Solltest du einen trockenen Keller oder eine Speisekammer besitzen, kannst du Karotten in einer Holzkiste mit etwas Erde monatelang lagern.
Tipp: Fleckige Stellen kannst du schälen oder ausschneiden. Sehr weiches Gemüse kann zu Aufstrichen oder Suppe verarbeitet werden.

Einfrieren
von saisonalen Kräutern und Obst
Kräuter und Obst, die du nicht rechtzeitig verarbeitest, kannst du ganz einfach in Gläsern oder wiederverwendbaren Behältern einfrieren.
Außerdem werden die meisten tiefgekühlten Lebensmittel in Plastik oder einem plastikbeschichteten Karton verkauft. Auch dafür ist das Einfrieren in der Saison eine gute Alternative.
Tipps:
- Friere die Lebensmittel bereits in der Form ein, wie du sie später verwenden möchtest (z.B. geschnitten).
- Überreife Bananen können in geschnittener Form eingefroren und anschließend in Nicecream verwandelt werden. Köstlich!
- Beschrifte die Gläser mit der Jahreszahl, damit sie spätestens nach einem Jahr aufgebraucht werden.

Im Backofen
Gilt für Brot und Gebäck
Diesen Trick kenne ich selbst noch nicht lange: Brot und Gebäck lagert sich super in einem Stoffbeutel aus Baumwolle oder Leinen im (ausgeschaltenen) Ofen. Das Mikroklima ist dort ideal und das Brot hält ca. eine Woche frisch. Ich bin begeistert!
Tipp: Brot kannst du auch in Scheiben portionieren, einfrieren und im Toaster auftauen.

Im leicht feuchten Geschirrtuch
Gilt für Blattgemüse wie Salat, Spinat, Mangold, aber auch Spargel
Blattgemüse hält sich am längsten wenn es immer leicht feucht gehalten wird. Dafür eignet sich ein leicht feuchtes Geschirrtuch in das ich Blattgemüse, aber auch Spargel einwickel. Anschließend kommen sie ins Gemüsefach im Kühlschrank.
Tipp: Das Geschirrtuch immer wieder anfeuchten, aber nicht in Wasser tränken.

Bienenwachstuch
für angeschnittenes Gemüse oder Schüsseln mit Lebensmitteln
Bienenwachstücher sind eine super Alternative für Frischhalte- bzw. Alufolie. Du kannst damit angeschnittene Lebensmittel frisch halten oder deine Schüsseln ohne passenden Deckel abdecken.
Tipp: Bienenwachstücher kannst du auch ganz einfach selber machen. Hier geht es zu meiner DIY Anleitung.

Nicht im Kühlschrank
Gilt vor allem für exotische Früchte, Zitrusfrüchte, Gemüsesorten, die viel Wasser enthalten (Tomaten, Gurken, Paprika, Auberginen und Zucchini ), Zwiebel & Knoblauch und Kartoffel.
Einige Lebensmittel verlieren im Kühlschrank ihren Geschmack bzw. vielen schadet die Kälte. Diese freuen sich darüber in der Speisekammer oder an einem kühlen, trockenen Ort gelagert zu werden. Generell gilt: Am besten nicht in der prallen Sonne.
Tipp: Sollten die Lebensmittel bereits überreif sein, kannst du sie im Kühlschrank noch etwas länger frisch halten um sie vor der Mülltonne zu bewahren.